Detailliertes Blatt

Türkis

Türkis heißt einfach “Stein aus der Türkei”. Auf dem Weg nach Europa war er nämlich durch die Türkei gereist, aber eignetlich kommt er aus Persien. Die Griechen nannten ihn “callait”.
Für die Ägypter, die Persien, die Tibeter, die Inder, aber auch die Maya und Azteken war er ein heiliger Stein.
Er weist verschiedene Blaunuancen auf : himmelblau, blaugrün, apfelgrün. Die “türkisblaue” Nuance ist ziemlich selten. Ist der Stein von Ädernchen oder von braunen, grauen oder schwarzen Wolken durchfurcht, bekommt er die zusätzliche Bennenung “matrix”.
Wird er bei 250°C erhitzt, so wird seine himmelblaue Farbe grünlich. Auch mit Einfluss des Lichtes, des Schweißes, der Ölen oder Kosmetiken kann sich die Farbe des Steines ändern, denn der Stein verliert am natürlichen Wassergehalt : er “stirbt”, erblasst oder wird grünlich.
Seine Härte hängt mit seinem Ursprung zusammen : 4 (Amerika), 5 (Sinai) oder 6 (Persien) auf der Mohs-Skala. Die Türkise aus dem Iran sind am begehrtesten.
Der Eilatstein ist eine Mischung aus Malachit, Chrysokoll, Azurit und Türkis.



CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN

CuAl6[PO4]4(OH)8 - 4H2O

Aluminium- und Hydr-Kupferphosphat



PHYSISCHE EIGENSCHAFTEN

Hauptfarbe

blau

Andere Farben

grün

hellblau, manchmal braunen oder shcwarzen Ädernchen

Strichfarbe

weiss

Glanz

Mattglanz, Wachsglanz

Härte

4.0 bis zu 6.0

Dichte

2.30 bis zu 2.85

Spaltbarkeit

keine

Bruch

muschlig, uneben



OPTISCHE EIGENSCHAFTEN

Transparenz

undurchsichtig

Lichtbrechung

1.610 - 1.650

Doppelbrechung

0.040

stark, bi-axial positiv

Doppelung

Nein

Dispersion

+

Pleochroismus

fehlt

Vielvalt der Farben

1

praktisch nicht zu sehen

Absorptionsspektrum

432

Türkisspektrum

Fluoreszenz

schwach

grünlich oder blaulich



KRISTALLE IGENSCHAFTEN

selten, eher als nierenförmige oder hügelige Agregate

Kristallsystem

triklin



Weitere informationen

Tierkreiszeichen

Fische, Jungfrau, Steinbock, Stier, Wassermann, Zwillinge

Monat

Dezember

Woraus der Stein stammt

Gefunden wird er in Form von schmalen Ädernchen von lediglich 20 bis 25 mm Dicke oder als kompakte Massen, die Risse füllten. Aus dem Nishapur-Gebiet (Iran) wurden die schönste Stücke gefördert, aber auch in Afghanistan, Argentinien, Tibet, den USA (New Mexiko, Arizona), Russland, Chile, Australien, Brasilien, Indochina, im afrikanischen Süd-Osten, China, Mexiko, Tansania, Israel (im Sinaigebirge wurde das Vorkommen schon 4000 v.Chr. ausgebeutet). Sogar in Frankreich, bei Montebras (Département Creuse) soll er gefunden worden sein. Wahrscheinlich handelt es sich aber nur um Variscit.

Verwendung beim Juwelier

Die schönste Exemplare stammen aus dem Iran und Ägypten (Sinai), sie weisen den besten Glanz und die schönste Farbe sowie die höchste Härte auf. Sie werden zu Cabochonen für Fingerringe, Anhänger, Halskette geschliffen, zu kleinen Vitrinenstücken, Quadraten für Mosaiken (Zentralamerika) verarbeitet, um Waffen, Kleider, Vasen (im Iran wurde eine Schale mit 25 Reihen Türkis geschmückt) zu schmücken. Es wurden sogar Teeservices oder Wasserpfeifen aus Türkis hergestellt.
Türkis ist der Stein des 11. Hochzeitstagen.

Tägliche Pflege und Sorgfalt

sehr anfällig, renigungsmittel-, fett-, kosmeitk-, hitze- und entfeuchtungsempfindlich. Poröse Türkise weisen eine geringere Härte auf und sind anfälliger. Auch aus diesem Grund sind iranische Türkise am begehrtesten. Wegen der optischen Flüssigkeit sollte der Gemmologue auf die Bemessung des Refraktionsindiz verzichten.

Imitationen und Behandlung

Poröse Steine werden von Plastik imprägniert, um sie solider zu machen und ihre Farbe zu verstärkern. Schon die Ägypter machen den Türkis anhand von Steingut und verglastem Email nach. Seine Farbe kann durch Öl, Paraffin, Berliner Blau oder Anilinblau verbessert werden.
Am häufigsten kommen gefärbte Magnesit, Howlit, Chalcedon sowie Kalk- Türkis- und Phosphatpulver zum Einsatz. Auch Glas oder Porzellan sind eine Möglichkeit.
In den 1970er Jahren wird Türkis auf unglaubwürdiger Weise synthetisiert. Der Neolit (kommerzielle Benennung) wird als synthetischer Matrixtürkis verkauft.

Kulturelle und geschichtlische Lithotherapie

Schon seit der Urgeschichte soll er Krieger und Jäger beschützen, indem er sie unbesiegbar mache. Er stünde für Mut, Hoffnung und Selbstvertrauen, erhöhe den Geist zum Himmel und regiere die Körperflüssigkeiten. Seine sanfte, jeodch starke Farbe vereinige das Blaue des Himmels und das Grüne der Erde. Er bilde eine Verbindung zwischen unserer Inspriation, unseren Idealen und der fundamentalen Kraft der Erde. So verleihe er Weisheit.
Er helfe uns dabei, unsere Ideen auszudrücken und vertsärke die Bedeutung unsere Wörter. Er verbessere das Stottern.
In Persien trug man ihn, um sich vor dem Elend zu beschützen und die Freundschaft der Mitmenschen zu erlangen. Erübe einen regenerativen Einfluss auf dem gesamten Körper aus, hielte Alpträumen fern, beschütze vor Giftmischern und Mördern, sowie die Matrosen vor Schiffbrüchen.
Kommt der Träger zur Erliegen, so tue es der Stein auch. Seine Farbe ändere sich, verblasse und der Stein breche, wenn der Träger stirbt.
Der Türkis sei von dem Leben seines Trägers imprägniert und er bilde es ab… so verhalte er sich wie ein Schwamm, eine Art absorbierender Schutzschild.

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