Detailliertes Blatt

Mondstein

Der Mondstein besteht aus alkanischem Feldspath, der größtenteils potassisch ist, dh. Orthos, in seiner “adularischen” Art.
Es handelt sich eigentlich um ein Microperthit, der der Trennung von mikroskopichen Platten eines sodischen Feldspaths, dem Albit, im Orthos, während die Mischung Albit-Orthos kalt wird, entsteht.
Das Adularescenz-Phänomen, also die Entstehung von blauen Reflekten, liegt an den Interferenzen dieser Albitmikroplatten in dem Orthos, welche eine echten Netz von Lichtdiffraktion bildet.
Je nach der Entfernung der Schichten dieser Mikroplatten verursacht die Interferenz blaue oder weißliche Reflekte, die an den Mondschein erinnern. Dieses Phänomen des Lichtdiffraktion in blauen Reflekten wird Adularescenz genannt, jedoch kann ein weißer Mondstein auch einen “Katzenauge”-artigen Schimmern aufweisen.
Sein Name stammt aus dem Sanskrit “shandra kanti”, für Mondschein.
Schriften weisen auf, dass Papst Leon 11. einen Stein besaß, welcher “sich verwandelte und eine blaue oder weiße Farbe je nach Mondphase erhielt”.
Orange, braune, grünliche Arten aus Indien weisen das Schimmern auf, andere, sehr blaue Arten, werden “Regenbogen” genannt, denn sie weisen, zusätzlich zur Adularescenz, eine Labradorescenz (wie beim Labradorit) auf. Andere Steine sind sogar grün.



CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN

K[AlSi3O8]

Aluminiumsilikat und Potassium



PHYSISCHE EIGENSCHAFTEN

Hauptfarbe

weiss

Andere Farben

blau, grau, gelb, orange

die milchweiße Farbe mit blauen Reflekten ist begehrt

Strichfarbe

weiss

Glanz

Seidenglanz

Härte

6.0 bis zu 6.5

Dichte

2.56 bis zu 2.59

Spaltbarkeit

perfekt

Bruch

uneben

einfache Spaltung



OPTISCHE EIGENSCHAFTEN

Transparenz

durchscheinend, durchsichtig

milchaspekt, opalescent

Lichtbrechung

1.518 - 1.525

Doppelbrechung

0.008

sehr gering

Doppelung

Nein

Dispersion

0,012(0.008)

Pleochroismus

fehlt

Vielvalt der Farben

1

Fluoreszenz

schwach

blaulich, orange



KRISTALLE IGENSCHAFTEN

prismatisch

Kristallsystem

monoklin



Weitere informationen

Tierkreiszeichen

Waage, Widder, Zwillinge

Monat

Juni

Woraus der Stein stammt

Im Süden Sri Lankas werden die schönsten Steine gewonnen. Sie werden im Kaolinit gefunden, in dessen Inneren der Mondstein Kerne bildet, die der Degradierung anderer Feldspaths entkamen. Rudimentäre Minen können bis 50 Meter in die Tiefe gehen. Große Mondsteine aus guter Qualität sind sehr selten, aber manche können bis zu 230 Karat wiegen.
Gefunden werden sie auch in Brasilien, den USA, Indien (Madras), auf Madagaskar, in Australien und Tanzanien, sowie auch in der Schweiz. Dort wurde nämlich der Adular, im St-Gothard-Massiv, entdeckt und nach dem Adula-Berg benannt.

Verwendung beim Juwelier

Er wird als Cabochonen geschliffen. Um den schönsten Glanz zu erhalten, wenn das silbrige oder blaue Leuchten die Fläche des Steines kaum zu berühren und dabei sich im Stein zu verstecken scheint, muss die Basis des Mondsteines parallel zu den wechselnden Schichten, ansonsten kann die Reflektion unbemerkt werden, was die Gemme wertlos machen würde.
Aus Mondsteinen werden Ketten, Anhänger, Ohrringen gefertigt.
Für wertvollen Schmuck wird der Mondstein bei vielen prestigiösen Anfertigungen verwendet. Auch wird er mit dem Rubin assoziiert.
Die Benennung “Opal aus Zeylan” für den Mondstein ist verboten.

Tägliche Pflege und Sorgfalt

Schocksensibel, er muss mit lauwarmem Wasser und mit einem Gemsleder abgetrocknet werden.

Imitationen und Behandlung

Nachgemacht wird der Mondstein mit einer Basis aus Opalin, die an einem Cabochon aus farblosem Glas angebracht wird. Auch ist der Gebrauch von synthetischem Spinell bekannt, der nach thermischen Behandlung den Mondstein ziemlich gut nachahmt. Zudem sind adulescente Plastikarten in Cabochonform bekannt, die Touristen im Sri Lanka auf touristischen Plätzen anlocken sollen.
Ein Amethyst, welcher sehr heiß gemacht wird, bekommt eine opalescente Reflektierung auf einem farblosen Grund.
Eine schlechte Nachahmung besteht aus optischen Fasern in allen Farben.

Kulturelle und geschichtlische Lithotherapie

In vielen Ländern Asiens wird Mondstein verwendet, um Krankheiten zu lindern, indem sie auf die verschiedenen Chakras gelegt werden. Der Mondstein trage in sich die Kräfte des Mondes und symbolisiere die Weiblichkeit und Fruchtbarkeit, und muslimische Frauen nähten einen Stein in ihren Kleidern, um viele Kinder zu bekommen.
Er reguliere den weiblichen Hormonsystem, indem er auf den Eierstöcken und auf dem zweiten Chakra gelegt werde. Auch symbolisiert der Mondstein die Naivität eines Kindes, sprich die Tugend ohne Kalkulation.
Er fördere die Fantasie und das Feingefühl, mache die Träume bewusster und vorhersagend, unterstütze bei schweren Entscheidungen, entwickle die Intuition. Er verleihe harten, strengen Menschen Sanftmut und Toleranz, truge zur glücklichen Ehe und zur Versöhnung verstrittener Liebespaaren bei. Bei zunehmendem Mond soll er die Liebe vergrößern, während er bei abnehmendem Mond die Zukunft vohersehbar mache.
Der Arzt Discoridus, der im 1. Jh nach J.Chr. lebte, schrieb, dass der Mondstein Epilepsie heilen kann.

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