Detailliertes Blatt

Koralle

Für Geologen, Mineralogen sowie Gemmologen ist Koralle weder ein Mineral, noch ein Fossil, noch ein Gestein. Es handelt sich um eine zentrale Achse, um die sich kleine Polypen entwickelt haben, die den Kalk bilden und sich dort aufhalten. Polypen sind kleine Tiere aus der Coelentere-Branche, die die Form eines Zylinders aufweisen. Der Mund ist von acht Tentaklen umgeringt, die Nahrungspartikel fangen. Jedes Polyp aus derselben Koralle kommuniziert mit den anderen mittels seines Magens, und zusammen bauen sie den Skelett der Koralle, die Äste bilden.
Es können sehr große Konstruktionen werden, die Atolle und Korallenbänke bilden (das große Korallenriff in Australien ist über 300 Meter hoch).
Er ist schon seit der Antike für seine rote Farbe berühmt, und wurde damals als ein einfacher “Stein” aus den Meerestiefen betrachtet und “Meerestochter” genannt. Er wurde auch als eine lufthärtende “Meereswurzel”. In der Renaissance wurde er als ein Bäumchen beschrieben, das im Meer wächst. Erst 1784 beweist Cavolini, dass es sich eigentlich um ein Tier handelt, jedoch wird er nicht ernst genommen.
Endlich beobachtete 1827 ein Arzt aus der Marine, Pessyonnel, dass die angebliche “Blüte” des Korallen aus “Insekten” besteht, die aus ihren Zellen rauskommen, als er eine Vase mit Koralle und Wasser an eine Wärmequelle nähert. Die Wissenschaftler Réaumur und Jussieu versuchen zu beweisen, dass dies falsch ist, und Pessyonnel brauchte 15 Jahren, um seine Hypothesen zu beweisen.
Der Name “Koralle” besteht aus dem Lateinischen corallum, oder corallium,je nach Quelle.
Die Korallen, für ide wir uns interessieren, sind nicht mit den tropischen Korallen zu verwechseln, die Riffe bilden und aus einer anderen Familie stammen : die der Scleraciten



CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN

Ca[CO3]

Calciumcarbonat organischer Ursprungs



PHYSISCHE EIGENSCHAFTEN

Hauptfarbe

rot

Andere Farben

weiss, blau, grau, schwarz, rosa

Strichfarbe

weiss

Glanz

Glasglanz, Wachsglanz

Härte

3.0 bis zu 4.0

Dichte

2.60 bis zu 2.70

Spaltbarkeit

keine

Bruch

uneben



OPTISCHE EIGENSCHAFTEN

Transparenz

undurchsichtig

als feine, transluscente Lamellen, was rote und rosa Koralle betrifft

Lichtbrechung

1.485 - 1.660

Doppelbrechung

0.160

stark nur bei weißer und roter Koralle

Doppelung

Nein

Pleochroismus

fehlt

Vielvalt der Farben

1

Absorptionsspektrum

495

Fluoreszenz

schwach

violett, weißlich



KRISTALLE IGENSCHAFTEN

mikrokristallinische Struktur



Weitere informationen

Tierkreiszeichen

Löwe, Steinbock, Waage, Zwillinge

Woraus der Stein stammt

Korallen werden überall in warmen Meeren gefunden : im Mittelmeer : Sizilien, Calabria, Sardinien, Tunesien und Algerien (Korallenküsten), Spanien (Biscaye-Bucht), Korsika, in der Gascogne-Bucht, bei den Insel des Cap-Verde, bei Malaysia, im Süd-Osten Japans, im Persichen Meer, im Roten Meer, bei den USA, Australien… zwischen 50 und 200 Meter tief unter dem Meerespiegel.
Er wurde bis eine Tiefe von ein paar Metern gesammelt, und bis 300 Metern mit Hilfe von an Balken fixierten Netz, oder von Tauchern gewonnen. Heutzutage benutzt man kleine U-Boote.

Verwendung beim Juwelier

Unbehandelt ist Koralle rau und bekommt erst Glanz durch Polieren mit Filz.
Schmuckhändler bieten Halsketten aus gelöcherten, polierten Korallästen, oder aus Kugeln, sowie Cabochons und Camées. Die Chinesen und Japaner konnten bemerkenswerte Skulpturen anfertigen, die bis 40 cm lang und 5 bis 6 cm tief werden konnten : Vögel in Bäumen, elegante junge Mädchen, Pfaue…
Gemmologen verwenden nur Ästen und unterscheiden 5 Arten je nach Farbe : Blutschaum, Blutblume, erstes Blut, zweites Blut, drittes Blut. Weiße Koralle wird als “weiblich” betrachtet, während schwarze Koralle “antipath” genannt wird.
Drei Viertel der Weltproduktion werden in Italien, in Torre del Greco bei Neapel, verarbeitet. Daher werden italienische Ausdrücke verwendet : Binaco (reines weiß), pello d´anhelo (hellrosa), rosa pallido (blassrosa), rosa viso (grellrosa) secondo coloro (lachsfarbig), rosso (rot), rosso scuro (dunkelrot), ariscuro (sehr dunkles rot), carbonatto (rindblutrot, sehr dunkel). Die begehrteste Farbe ist das sogenannte “Engelhaut” rosa, was für Halskette für junge Mädchen sehr beliebt ist. Dunkelschwarze Koralle, die auch “akabar”, “accabar”, “königliche Koralle” genannt wird, stammt aus dem Südosten Asiens und bildet den Skelett einer sehr unterschiedliche Art.
1958 wurden den sehr schwarzen, porösen “akoa eleele” von hawaiischen Fischern gefunden, die beim Polieren sehr schönen, bemerkenswerten Schmuck ergaben. Diese Art darf nun nicht mehr gewonnen werden, seine Strucktur ist keratinhaltig, er weist eine geringere Dichte und Härte.
Manche weiße Koralle mit rosa Flecken werden als Kugeln geschliffen oder einfach poliert, und behalten dabei ihre natürliche Form.
Eine rote, blaue oder lilafarbige, sehr poröse Art, stammt aus Kameroun und heißt “akori”.
Die rotbraune, braunlich, gelbliche Koralle ist wenig begehrt, und wird vernachlässigt wenn er von Würmen gelöchert ist (“tote Koralle”)
In Italien und auf Korsika wurden Amuletten in Form einer geschlossenen Hand (mit Ausnahme des Zeigefingers und des kleinen Fingers, die zusammen Hörnen bildeten und vor Fluch beschützen sollten) angefertigt.

Tägliche Pflege und Sorgfalt

Koralle ist säurempfindlich, ob Zitrone oder Essig. Geplegt wird er sie mit Salzwasser und kalklosem Wasser, damit kein Kalk darauf entsteht. Da Koralle nicht sehr hart ist, ist sie reibeanfällig, das Relief auf den Kameen verschwindet schnell. Manche empfehlen, mit Milch oder Mandelöl die Koralle anzufeuchten.

Imitationen und Behandlung

Es sind Nachahmungen vorhanden, die auf Gyps- oder Marmor-pulver, welche durch Fischleim zusammenhält, basieren. Durch Zinnober oder Minium werden sie nachgefärbt, was den Unterschied zur richtigen Koralle schwierig auszufinden macht. Nur anhand von parallelen Farbzonen, die unterschiedlich stark sind, kann man richtige Koralle erkennen.
Auch der gefärbte “corozo”, eine sehr harte Nuss aus einem südamerikanischen Baum, der auch für Knöpfe verwendet wurde, ist uns bekannt. Er wird durch Glas, Porzellan, Plastik, Ebonit, Lak oder gar Plastik (Galathik, Bakelit). Die “gepresste Koralle” besteht aus mit Harz gemischtem Korallepulver. Daraus werden koralleähnliche Cabochons erstellt, die jedoch zu einheitlich sind. Die rot oder rosa nachgefärbte Koralle soll gemeldet werden. Koralle darf rot gefärbt werden.

Kulturelle und geschichtlische Lithotherapie

Seit dem Mittelalter wurden seine therapeutischen Eigenschaften in Form von Pulver in großem Maße verwendet. In Süditalien sowie später durch ganz Europa wurde er verwendet, um Anemie zu behandeln, denn er sollte Durchblutung fördern, Unterernährung lindern indem er das Appetit fördere, schmerzhafte Menstruationen erleichtern, auf Sterilität, Hämmoragie, Dysentrie, Hemorroiden agieren, und die Augen reinigen…
Lange wurde geglaubt, dass da Koralle ein Skelett ist, weiße Arten einen positiven Einfluss auf das menschlichte Skelett haben könnte.. Schwarze Koralle aus tiefen Tiefen sei der “Stein des Unterbewusstein und der Träumen” (Drittes Auge). Koralle verleihe viel Energie während der therapeutischen Anwendung, aber es empfiehle sich, mehrere Fragmente als Halskette zu tragen. Sie solle bei frischer Luft aufbewahrt werden und sie ab und an ins Meereswasser tauchen, um ihre Energien und ihre Farbe zu regenerien.

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