Detailliertes Blatt

Perlmutt

Perlmutt bildet die innere Schicht der Gehäusen mancher Weichtieren. Der lateinische Name heißt “nacrum”, was ein weißes Material mit irisierenden Reflekten bezeichnet.
Er besteht aus einem mineralen Kristallanteil aus Calciumcarbonat (Aragonit) und einem organischen Anteil, Conchiolin, der nur 4 bis 6% des Perlumutts bildet, aber alle Aragonitkristalle zusammenhält. Die Lichtdiffraktion auf die Aragonitmikrokristalle verursacht die irisierende Effekte.
Die Farbe des Perlmutts hängt mit den mineralischen Ionen und den Substanzen, die in der Umwelt des Weichtieres vorhanden sind, zusammen. Organische, carotinoidartige Pigmente, die in der Conchiolin enthalten sind, tragen zu den gelben, orange oder violetten Färbungen bei.
Ein sehr farbiger, bunter Perlmutt in grünen und blauen Tönen stammt von dem Seeohr (Haliotis australis) aus Neuzeeland, das schon von den Maori verwendet wurde… diese Art von Perlmutt wird oft “Meeropal” genannt, obwohl er nichts Gemeinsames mit dem Opal zu tun hat.



CHEMISCHE EIGENSCHAFTEN

CaCO3

Calicumcarbonat und Conchiolin



PHYSISCHE EIGENSCHAFTEN

Hauptfarbe

weiss

Andere Farben

blau, braun, grau, gelb, schwarz, orange, rosa, grün, lila

praktisch alle Farbnuancen sind vorhanden

Strichfarbe

weiss

Glanz

Perlmutterglanz

Härte

2.5 bis zu 4.5

Dichte

2.50 bis zu 2.90

Spaltbarkeit

keine

Bruch

uneben

manchmal Splitter



OPTISCHE EIGENSCHAFTEN

Transparenz

durchscheinend, undurchsichtig

Lichtbrechung

1.500 - 1.700

Doppelbrechung

0.100

klar

Doppelung

Nein

Pleochroismus

fehlt

Vielvalt der Farben

1

Fluoreszenz

verschieden

manchmal fluoreszent, je nach den Mineralsubstanzen, die in der Umgebung der Muschel vorhanden sind



KRISTALLE IGENSCHAFTEN

mikrokristallinische Aragonitstruktur in Conchiolin

Kristallsystem

orthorhombisch



Weitere informationen

Woraus der Stein stammt

Die Gegenden der Welt, aus denen die schönsten Perlmuttqualitäten stammen, sind: Indonesien, die Philippinen, Australien, Djibouti, Madagaskar, Polynesien, und Tahiti (schwarzer Perlmutt).

Verwendung beim Juwelier

Perlmutt wurde schon immer begehrt, entweder wegen seiner perfekten Weißheit oder wegen seiner sehr irisierenden Formen. Er wird für die Herstellung von Einlegearbeiten, Knöpfen, Modeschmuck, Uhrscheiben, Broschen, religiöse Medaillen…
Im Mittelorient und in Spanien wurde er als Einschluss für zahlreiche Objekte und sogar auf ganze Möbelstücke (Syrien).
Perlmutt ist ein sehr solides Material, obwohl er aus 95 % Aragonit, einem sehr anfälligen Material, besteht… neue Studien bringen eine Antwort : während des Wachstums eines Weichtieres werden die Aragonitkristalle von dem Conchiolin in allen Richtungen einzementiert, was die Bildung von Splatungsplatten verhindert und Perlmutt sehr resistent macht.
Perlmutt ist der “Stein” des 42. Hochzeitstages.

Tägliche Pflege und Sorgfalt

Ziemlich pflegeleicht; er muss vor Säuren und Ritzen geschützt werden.
Reinigung erfolgt mit Seifenwasser und eventuell mit Kieselgur poliert werden.

Kulturelle und geschichtlische Lithotherapie

Seit der Antike wurden dem Perlmutt spezifischen Tugenden verliehen. Chinesen und Ägypter verliehen ihm Kapazitäten wie der Schutz der Haut, und lösten ihn in Säure, um ihn als Stärkungsmittel zu verwenden. Auch in Lateinamerika wurde er sehr begehrt. Sehr weißer, reiner Perlmutt wurde mit der Jungfrau Maria assoziiert und symbolisierte den mütterlichen Schutz.
In der Lithotherapie habe Perlmutt wegen seiner Milchfarbe mütterliche und schützende Tugenden. Er schütze sanft vor Agressionen aus der Außenwelt und verleihe Ruhe und Heiterkeit. Er schütze vor schlechten Einflüssen und sei sehr beruhigend.

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